Sekt oder Champagner?

Sekt oder Champagner - was sollte man an den Feiertagen kredenzen? Und was ist überhaupt der Unterschied?

guten Sekt oder Champagner erkennen

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Es gibt ja viele Silvesterbräuche und das Anstoßen mit Sekt wird wohl das Erste sein, was jedem einfällt, aber muss es wirklich Sekt sein? Sekt oder Champagner - was sollte man an den Feiertagen und vor Allem zum Jahreswechsel kredenzen? Und was ist überhaupt der Unterschied?

Jedes Jahr vor den Festtagen stehe ich vor der Frage: Sekt oder Champagner? Was sollte ich an Weihnachten und Silvester servieren? Und lohnt es sich wirklich, so viel Geld für einen vermeintlich guten Tropfen auszugeben? 

In diesem Jahr habe ich mich vorbereitet und den Wein-Experten Jochen Blass um Rat gefragt.

Was genau ist der Unterschied zwischen Sekt und Champagner? Und was ist eigentlich Crémant?

Sekt ist eine allgemeine Bezeichnung für Schaumwein jedweder Art, ohne dabei auf die Herkunft, die Machart oder die Qualität zu achten.

Champagner dürfen sich nur Schaumweine nennen, die aus der Champagne kommen. Das ist ein sehr altes Weinbaugebiet im Nordwesten von Frankreich, das geschützt und kontrolliert ist. Deshalb solltet ihr auf die Appellation d'Origine Contrôlée (AOC) achten. Sie ist ein Schutzsiegel für verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Schweiz und Frankreich. Beim Champagner sind nicht nur die Herkunft und Traubensorten streng vorgeschrieben, kontrolliert werden auch die Herstellung und Qualität. Vorgeschrieben sind beispielsweise Pflanzendichte, Handlese, eine schonende Pressung und Flaschengärung. Bei anderen Schaumweinen, auch Sekt, Cremant, Spumante oder Cava genannt, ist das nicht der Fall.

Crémant ist also der französische Name für Schaumwein und wird in der Regel für diejenigen benutzt, die nicht aus der Champagne kommen, aber in vergleichbarer Art erzeugt werden. Sehr oft werden Crémants regional zugeordnet und haben dort auch den Status einer Appellation. Da der Begriff nicht geschützt ist, taucht er auch zunehmend in Deutschland auf.

Prosecco wiederum ist der Name für Schaumweine ("Spumante"), Perlweine ("Frizzante") oder Stillweine aus Italien, genauer gesagt aus Venetien und Friaul-Julisch Venetien, also ebenfalls eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Er wird, im Gegensatz zu Champagner, selten in Flaschengärung hergestellt, sondern meist in Tankgärung und hat damit einen höheren Kohlensäuregehalt.

Wodurch zeichnet sich ein guter Sekt oder Champagner aus?

Guter Sekt und guter Champagner zeichnet sich vor allem durch ein feines Mousseux aus. Das ist quasi die Schäumung. Sie sollte feinperlig sein und darf gerne stark ausfallen. Das Mousseux entsteht durch die lange Reifung in der Flasche.

Daneben gelten auch alle Kriterien, die für Wein gelten: eine brillante Farbe, wohlduftendes Bouquet, ausgewogener Geschmack und ein spürbarer Nachhall im Gaumen.

Wie erkenne ich als Laie einen guten Sekt bzw. was ist guter Champagner?

Ein wichtiges Kriterium ist die sogenannte Flaschengärung, die garantiert, dass der Wein nicht in Tanks reifte. Bei Champagner ist sie sowieso Pflicht, bei Schaumweinen anderer Länder steht es meist auf der Flasche.

Und obwohl es auch gute süße und halbtrockene gibt, ist die Mehrzahl der qualitativ hochwertigen guten Champagner und Sekte trocken ausgebaut. Hier hat sich die international gebräuchliche Bezeichnung ‚Brut‘ durchgesetzt.

Wieviel sollte ich mindestens/höchstens für Champagner und Sekt ausgeben?

Handwerklich erzeugte Sekte und Champagner können nicht preiswert sein, dafür ist der Aufwand ihrer Herstellung zu hoch. Dazu kommt auf jede Flasche Schaumwein, die in Deutschland verkauft wird, ein nicht unerheblicher Anteil Sektsteuer, der prozentual natürlich höher ist, je günstiger der Sekt oder Champagner zu haben ist. Man sollte also schon mindestens 8-10 Euro für einen Sekt ausgeben und mindestens 20 Euro für einen Champagner. Doch während beim Champagner die Luxusliga erst bei 30-50 Euro losgeht, ist man bei hochwertigen Schaumweinen anderer Länder hier schon teilweise im Top-Segment. Empfehlen können wir Veuve CliquotAnzeige (den gibt's hier in einer 3er-Box sogar mit einem Rosé-Champagner) und zum Verschenken, in einer Flasche in edlem Schwarz und Rosa, den Dom Pérignon Rosé VintageAnzeige.

Und was vermutlich jeden brennend interessiert:

Wie teuer ist der teuerste Champagner der Welt?

Hier liegt der 1907er Heidsieck ganz weit vorne. Er wurde aus einem Schiffswrack geborgen (wodurch der Champagner optimal gelagert war) und kostet sage und schreibe 275.000 Dollar pro Flasche. Gleich danach folgen Pernod Ricard Perrier-Jouet und Armand de Brignac Brut Gold Midas 30L mit um die 50.000 Dollar pro Flasche.

Die Feiertage stehen ins Haus - muss es da Champagner sein oder reicht auch ein Sekt?

Die Gretchen-Frage "Champagner oder Sekt?" ist natürlich einmal eine Frage des Geschmacks und zum Zweiten eine des Geldbeutels. Generell sollte man von Sekten und Champagnern zu Dumping-Preisen die Finger lassen. Lieber einen deutschen Spitzen-Sekt, einen spanischen Top-Cava (Cava ist ein Schaumwein und eine der bekanntesten Spezialitäten aus der spanischen Region Katalonien, Anm. d. Red.) oder einen französischen Klasse-Crémant - und die findet man zwischen 15-25 Euro - als einen No-Name-Champagner für`s gleiche Geld.

Wo kann ich vor den Feiertagen am besten Sekt und Champagner kaufen? Wo gibt es z.B. gute Angebote?

Es gibt wohl keine bessere Zeit, um Sekt und Champagner zu kaufen, als die Weihnachtsfeiertage und das darauf folgende Silvester. Die großen Kaufhäuser haben dann fast immer Marken-Sekte-und Champagner im Angebot, genauso wie die meisten Weinläden. Aber es lohnt sich natürlich auch im Internet zu schauen, insbesondere wenn man seinen Lieblings-Sekt oder Champagner kennt, denn hier hat man sofort einen Preisvergleich. Wenn ihr jedoch etwas Besonderes sucht, dann empfehlen wir euch beim FEINSCHMECKER-ShopAnzeige nachzuschauen. Deren Produkte wurden von der Gourmet-Zeitschrift DER FEINSCHMECKER ausgewählt und sind meist hoch prämiert. Man kann sich sogar am Telefon beraten lassen.

Wie kann man Sekt und Champagner verfeinern?

Egal, ob zu einem Sektempfang, bei einer Party oder zu Silvester: Sekt kann zum Anstoßen prima verfeinert werden und wird so zum Signature Drink des Abends. Dafür eignen sich Sirup (z.B. Holunder oder Grenadine) oder Saft (mit Orangensaft wird der Sekt zum beliebten Mimosa). Champagner kann man noch mit ganz anderen Sachen aufpimpen, wie zum Beispiel edel mit Blattgold oder modern mit Zuckerwatte als Cotton Candy Champagne. Oder aber ihr macht das daraus Glitzer-Champagner wie im Rezept unten.

Ich bin gespannt wofür ihr euch entschieden habt. Was ist eure Meinung? Sekt oder Champagner? Mit welchem Getränk stoßt ihr am liebsten an?